Archiv für Januar 2009
Kostenlos mobil twittern mit Solomo
Wer endlich einmal Twitter mobil mit möglichst niedrigen Kosten ausprobieren wollte, kann sich eine Sim-Karte der Firma Solomo besorgen. Bis Ende Februar kann man dort die Seite m.twitter.com kostenlos nutzen.
Teltarif schreibt über die Einschränkungen:
Wie vistream weiter mitteilte, gilt die kostenlose Twitter-Nutzung ausschließlich über den GPRS/UMTS-Zugang für WAP, der über den Zugangspunkt wap.vistream.net zu erreichen ist. Wer Twitter über den offenen Internet-Zugang (APN internet.vistream.net) aufruft, zahlt die bei solomo üblichen 24 Cent je übertragenem Megabyte Datentransfer. Die normalen Kosten für den mobilen Daten-Zugang fallen auch für die Nutzung weiterführender Links aus den Blog-Einträgen der Nutzer an.
Wen das nicht stört twittert frei. Im Blog schreibt Dirk Markner, Leiter Marketing von vistream:
„Durch die attraktiven Tarife hat solomo in den vergangenen Monaten sehr viele junge und technikaffine Nutzer gewonnen“, erklärt Dirk Markner, Leiter Marketing bei solomo’s Netzpartner vistream. „Die Internetgeneration nutzt Dienste wie Twitter am PC völlig selbstverständlich. Dieser Dienst ist in den letzten Monaten zu einem der Hauptmedien im so genannten social web geworden.
Die Menschen nutzen ihn zur Kommunikation mit direkten und indirekten Kontakten und zunehmend als schnelles Informationsmedium. Die Notlandung der US Airways Maschine im Hudson River und die Vereidigung des neuen US Präsidenten wurden auf Twitter aktuell begleitet“, so Markner weiter. „Wir möchten unsere Kunden nun auch an die mobile Nutzung von Twitter heranführen und wollen dazu mit dieser Aktion die Kostenbremse im Gehirn lockern.“
vistream und solomo werden Twitter in Zukunft auch im Rahmen ihrer Kommunikationsstrategie nutzen. Unter @vistream oder @solomo_de sind die Accounts der beiden Unternehmen erreichbar.
Solomo und Vistream verwenden das Netz von Eplus und haben bei über m.twitter.com hinausgehendem Traffic einen Tarif von 24ct / MB welcher meines Wissens in 10KB Schritten abgerechnet wird.
Auch wenn dieses auf den ersten Blick super aussieht, wäre es gut gewesen, wenn die Suche auf Twitter ebenfalls noch enthalten gewesen wäre, um wirklich kostenloses Twittern zu erlauben. Aus Erfahrung kann ich aber sagen, daß selbst intensives Twittern von unterwegs mit diesen Tarifen nicht viel kostet: In den letzten 12 Monaten habe ich mit einer Aldi-Karte trotz vieltwitterns nur 5 Euro Guthaben verbraucht.
Das Startpaket für 20 € mit 10 € Guthaben ist zum Ausprobieren für mobiles Twittern genau richtig.
Twingly startet übergreifende Microblogging-Suchmaschine
Twingly, einigen bereits als Blogsuchmaschine bekannt, startet heute eine serviceübergreifende Microblogging-Suchmaschine unter http://www.twingly.com/microblogsearch.
Im ausführlichen Blogposting stellt Twingly die indizierten Dienste vor:
For extra comfort, instead of searching just one microblog service we aim to gather all microblog services in the world in one single search engine. From start we have Twitter, Jaiku, Identi.ca, Pownce (which is dead, but a six month archive remains searchable), Swedish Bloggy.se and the German Bleeper.de.
Laut Techcrunch-Artikel ist eine Integration von Friendfeed bald geplant, und wer seinen eigenen Microblogging-Dienst auf Basis von Identi.ca bereitstellt sollte sich bei Twingly melden, damit sein Archiv ebenfalls mit aufgenommen werden kann.
Die Suche
Die Suche stellt sich im einfachen Gewand dar, und man muß auf einer extra Seite die bereits verfügbaren Suchoperatoren nachschlagen.
Nach Aufruf der Seite erscheint eine einfache Suchmaske, noch ohne zusätzliche Parameter.
Ein erster Versuch nach dem Begriff „m140z“ bringt momentan null Ergebnisse, während die Suche nach „to:m140z“ alte Ergebnisse zu Tage fördert; im Vergleich dazu die Ergebnisse von Twitter (m140z). Sucht man hingegen nach MBC09 erhält man eine ganze Reihe von Ergebnisse – wenige Tage vor der Konferenz sicher eine gute Wahl.
Zusätzlich bietet die Suche das bereits bekannte Twingly-Widget, Mailbenachrichtigung und RSS-Feed für die Ergebnisse an.
Fazit
Auch wenn bei einem ersten Test die Suche auf Twitter unbefriedigend ausfiel – hier empfehle ich immer noch search.twitter.com – ist es die erste Suchmaschine über die anderen Microblogging-Dienste und erlaubt eine Einschränkung der Suchergebnisse auf diese.
Wenn die Ergebnisse entsprechend komplett sind, kann man einfach beide Suchen kombinieren. Twingly fehlen zwar Einschränkungen der Twittersuche wie Sprache, geobereich usw, aber wer ehrlich ist wird zugeben, daß man diese Funktionen eher selten verwendet.
Beim Erfolg von Microblogging und der Notwendigkeit für eine zeitnahe Suchmaschine stellt sich die Frage, wieso Google und Yahoo noch keine spezielle Suchseite gebaut haben.
Hier gibt ein Artikel von John Batelle „Why No Twitter Search from the Big Guys?“ interessante Einblicke:
The reason there is not a „Twitter search“ from Yahoo or Google is because both companies want to own Twitter, or at least, they want to own the phenomenon of real time search Twitter represents. If they were to create a Twitter search, it would validate Twitter and give the company way too much power.
Fazit: Mehr Wettbewerb ist gut und fördert Weiterentwicklung; selbst wenn der Dienst erst mal nur die nicht Twitter-Microbloggingdienste indiziert ist es schon ein großer Schritt weiter.
MBC09, Twitterlesung und Twestival
In dieser Woche gibt es gleich zwei große Twitter-Events, und beide in Hamburg.
Das erste ist natürlich die (schon ausverkaufte) Microblogging-Konferenz MBC09 auf der neben festen Vorträgen in Barcamp-Manier sich ca 150 Teilnehmer nicht nur aus Deutschland treffen um über Microblogging und co zu diskutieren und sich auszutauschen.
Wer dieses Mal nicht dabei sein kann, kann den Twitterstream verfolgen oder sich schon auf die nächste Ausgabe in Köln freuen.
Am Vorabend findet dazu passend die Twitterlesung statt:
Nachdem das Twitkrit-Team die Hauptstadt bereits zwei Mal mit einem solchen Ereignis beglückt hat, und die Rufe aus der Elbmetropole immer lauter wurden, freuen wir uns, nun endlich auch in der Hansestadt ein Potpourri aus schönen, scheußlichen und bemerkenswerten Tweets präsentieren zu dürfen. Kurzweilig twitteresk wird es:
- Wann? Am Donnerstag, 22. Januar 2009 ab 21 Uhr.
- Wie kann ich mir einen guten Platz sichern? Komm bereits um 20 Uhr, dann ist Einlass. Es gibt gut gekühltes Bier aus Flaschen und man kann den einen oder anderen Follower so bereits vor der Lesung live und in Farbe begrüßen.
- Wo? In der Hamburger Botschaft, Sternstraße 67, 20357 Hamburg.
- Was kostet der Spaß? Nur 3,- Euro in bar, gern passend, Kreditkarten werden nicht akzeptiert.
Wer jetzt noch nicht genug von Twitter-Veranstaltungen hat, sollte einen Blick auf das Twestival (@twestival) werfen:
On 12 February 2009 100+ cities around the world will be hosting Twestivals which bring together Twitter communities for an evening of fun and to raise money and awareness for charity: water.
Join us by hosting a Twestival in your city, attending an event, or participating online.
The Twestival is organized 100% by volunteers in cities around the world and 100% of the money raised from these events will go directly to support charity: water projects.
Für Deutschland haben sich schon die folgenden unter @twestival_de angekündigt:
- Berlin @chiron08
- Bremen @analythis
- Frankfurt @tapioliller
- Hamburg @zeniscalm
- Mannheim @ripanti
Sollen Journalisten und Redaktionen twittern?
Sollen Redaktionen twittern ja oder nein? Die Meldungen rund um Spiegels angeblich so fehlgeschlagenen Eintritt in die Twitterssphäre waren reichlich, doch zum Beispiel der User @spiegel_eil hat nach knapp einem Monat über 2100 Follower.
Dieser Frage ist Ulrike Langer in einem Bericht für das MediumMagazin nachgegangen und hat dazu mit mir ein Interview geführt, welches jetzt online gegangen ist. Do’s and Don’ts für twitternde Redaktionen. (Der gesamte Bericht wird im Februar online gestellt.)
Ähnlich wie bei twitternden Politikern sehe ich Redaktionen und Journalisten als eine spezielle Art von Twitterern an, mit eigenen Mechanismen und Notwendigkeiten, und wir erleben just eine Phase wie sie bei Blogs damals genauso geführt wurde. Am Ende wird jeder den Dienst so nutzen, wie es für ihn persönlich passend ist.
Weiterführend dazu auch die aus der Linkliste am Ende des Artikels:
turi2-Umfrage: Wie nutzen Sie Twitter im Redaktionsalltag?
Leander Wattigs Liste: Welche deutschsprachigen Zeitungs- und Buchverlage verwenden welche Social Media Tools?
Sozialgeschnatter mit einer Liste twitternder Medien, auch Rundfunk- und Onlinemedien. Jede Menge Ergänzungen in den Kommentaren.
Wobei vor allem die Diskussion bei Turi in den Kommentaren interessant ist. Internationale Beispiele sind Newspaper that twitter oder zum Beispiel twittering journalists.
Und wer mag kann ja noch dem neuesten Zuwachs, Stuttgarter Zeitung, hallo sagen.
Hinzugefügt 21. Jan: Gezwitscher vom Radio: Jetzt haben auch erste Hörfunker den Mikrobloggingdienst „Twitter“ für sich entdeckt, von Inge Seibel-Müller