Archiv für die Kategorie „Neues aus dem Twitterland“

Was gibt’s neues? Ein Blick auf das neue, deutsche Twitter

Vor ein paar Monaten gab Twitter bekannt, in Zukunft auch in lokalen Sprachen verfügbar sein zu wollen. Den Anfang machen die sogenannten FIGS-Sprachen, Französisch, Italienisch, Deutsch und Spanisch, weitere Sprachen sollen folgen.

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Heute nacht wurde nun die letzte dieser Sprachen aktiviert: Deutsch. Neue Nutzer werden mit einer deutschsprachigen Startseite begrüßt, alle anderen können über die Einstellungen (Settings – Account – Language) die deutsche Oberfläche einstellen. Um für bestehende Nutzer die Umstellung zu erleichtern, fragt Twitter nach:

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Nicht alle Begriffe wurden übersetzt, besonders in den Spezialfunktionen hapert es noch, aber die für die neuen Nutzer so hilfreichen Erläuterungstexte an der Seite. Die ersten deutschen Einträge im Hilfeforum sind auch vorhanden, hier wird man mit der Zeit mehr Einträge finden.

Wer wird umsteigen?

Für den geübten Benutzer bietet die neue Oberfläche wenig Mehrwert, doch viele Nutzer von Twitter in den letzten Monaten sind Einsteiger in die Web 2.0 Welt und ungeübt – daher wird diese Nutzergruppe die deutsche Oberfläche weitaus besser annehmen als Englisch.

Probleme im Sprachmix

Bisher konnte der Twitter-Neuling auf der Oberfläche bestimmte Begriffe wie Retweet und DM lernen – mit der neuen deutschen Oberfläche wird dieser Schritt schwieriger. Um z.B. zu verstehen, warum der Befehlfür „Direkte Nachrichten“ DM lautet, müßte man auch die englischen Begriffe lernen. Denn es ist zweifelhaft, das Twitter-Software auch deutsche Versionen zur Verfügung stellen wird.  Daher ist es gut, daß die mobile Webseite von Twitter bald auch etwas aufpoliert werden soll.

Fazit:

Insgesamt ist es ein wichtiger Schritt für Twitter, denn die Erfahrungen der letzten Monate zeigt, daß die Twitter-Einsteiger Englisch eher abgeneigt sind. Mit der an einigen Stellen noch etwas holprigen Oberfläche ist der größte Teil bewältigt.

Spezielle Bilder für die lokalen Twitter-User

Wie bereits bei den anderen Sprachen wurde auf dem Blog ein deutscher Artikel „Was gibt’s Neues“ online gestellt, in dem die neue Sprache vorgestellt wurde und ein lokaler Twitter-Account verlinkt wurde. Nettes Gimmick am Rande: Jeder der lokalen Twitter-Accounts hat eine spezielle Variante des Vogels: für die Deutschen ein Vogel auf der Autobahn, für die Italiener ein Vogel in der Gondel, bei den Franzosen ein Vogel auf dem Fahrrad mit Baguette, nur bei der ersten Sprache, den Spaniern, fehlt noch ein spezielles Bild.

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Twitter in den USA? Überall.

Schon bei meinem letztem Besuch in den USA im März berichtete ich über die Verbreitung von Twitter (Twitter ist eindeutig im Mainstream angekommen – brace yourself).

Letzte Woche war ich für einen Vortrag auf der Blogworld in Las Vegas, mit ca 2.000 weiteren Teilnehmern hauptsächlich aus den USA aber auch aus anderen Ländern. Jedes Panel hatte in der einen oder anderen Form Twitter als Thema und bei der regelmäßig gestellten Frage „wer im Raum hat noch keinen Twitter-Account“ meldeten sich selten mehr als 3 Leute – eine Erfahrung, die man in etwas weniger starker Form auch in den letzten Wochen und Monaten auf deutschen Veranstaltungen sehen konnte. Die Tweetups waren gefüllt mit ’normalen‘ Netznutzern, also einfachen Webseitenbetreibern bis hin zu Mitarbeitern aus größeren Firmen.

Soweit kann man noch behaupten „wer eine Blog / Social Media Konferenz besucht, wird wohl auch auf Twitter sein“ – doch meine Erfahrung ging weiter als nur das. Das Hilton-Hotel zum Beispiel hatte an jedem Frühstückstisch und überall im Casino Aufsteller „hier findet man unsere Twitter-Seite und unsere Facebook-Fanpage“ (Foto folgt); in TV und Radio werden die Begriffe Twitter und Tweet regelmäßig verwendet (weitaus häufiger als die Webseite und ich bezweifele das die Synchronisation diese Begriffe aus CSI oder anderen Sendungen streichen wird) und Taxifahrer und Kellnerinnen konnten mit dem Begriff Blog wenig anfangen, mit Twitter hingegen sehr wohl etwas.

Diese Antwort gab es nicht nur in Vegas, sondern auch in Dallas und Los Angeles, wo ich kurzen Aufenthalt hatte.

Twitter ist natürlich nicht die Antwort auf alles, aber im Mix der Kommunikationswerkzeuge hat es eine sehr prominente Rolle eingenommen. Es ist Zeit die Frage nach „wer braucht das eigentlich“ in die Abstellkammer zu stellen und sich besser vorzubereiten: „Meine Kunden sind online. Und ich?“

Warum Twitter weit mehr als 44,5 Mio Besucher hat bzw. 1,8 Mio in Deutschland

Irgendwie scheinen sich alle verabredet zu haben um neue Nutzer und Besucherzahlen rund um Twitter herauszubringen. Von Comscores 44.5 Millionen Besucher weltweit bis hin zu Nielsens Zahlen für Deutschland von 1.8 Millionen Besuchern ist ihnen alles eines gemeinsam: Der Teufel liegt im (Analyse-D)etail.

Denn jeder berechnet seine Zahlen unterschiedlich, im Fall von Twitter mal mit oder ohne die Besuche auf andere Seiten / Software usw. und vor allem werden nicht die große Anzahl von Spammer-Accounts rausgerechnet, wie denn auch.

Ich habe die Links unten kurz im Überblick gegeben, möchte auf folgende Punkte hinweisen:

  • Außer Nielsen weißt keiner Daten aus, die darauf hinweisen das Tweets hoch in Suchmaschinen ranken und daher viele Treffer von Google und Co erhalten sollten. Diese Nutzer verlassen Twitter verwirrt wieder, werden aber mitgezählt.
  • Der normale Twitterer (d.h. derjenige der nicht wieder nach den ersten Tweets geht) verwendet Twitter in den meisten Fällen nicht mehr auf der Webseite, sondern Programme wie Tweetdeck und co sowie vom Handy.  Daher ist die hohe Anzahl von Einmalbesuchern kein Wunder.
  • Nicht gezählt wird die Sichtbarkeit von Tweets, d.h. wo jemand die Informationsströme noch sehen kann. Viele Teilnehmer leiten ihre Tweets zum Beispiel auf ihre Webseite um (wie ich es auf der Startseite von mit140zeichen.de auch mit den Tweets von m140z mache) bzw. leiten die Tweets auch in andere Systeme weiter, wie zum Beispiel Facebook oder Friendfeed oder in die zum Teil nicht unbeträchtlich großen Mailinglisten.Auch diese Tweets werden vielfach von Suchmaschinen gefunden und ausgewertet bzw. von anderen Teilnehmern in andere Systeme weitergegeben, in einem viel höheren Maß als Blogartikel und co.
  • Die twitternde Mehrheit (also die wenigen User die viele Tweets absenden bzw. viele Follower haben) nutzen ihre Multiplikatoren-Wirkungen aus. Siehe zum Beispiel das Otto-Macbook-Desaster.

Wohin wird das Wachstum führen?

Schon werden die Bemerkungen laut, daß ja nun bald gut ist und der Hype vorbei ist. Dies geht jedoch an der Realität vorbei und erinnert in fataler Weise an die Offliner, die vor mehr als 10 Jahren auch Sätze von sich gaben “Internet? Das ist in zwei Jahren genauso tot wie BTX” (1996; Kommunikationschef eines grossen Unternehmens; zwei Jahre später hat er wenigstens begriffen und angefangen Vorträge über die Relevanz des Internets zu halten).

Vor allem die Strahlwirkung in die anderen Systeme und die Verbindung der Tools untereinander macht eine reine Beurteilung von Twitter unmöglich – und doch fragen immer wieder alle exakt nur danach.

Daher, auch wenn alle von diesen Auswertungen auf ihre eigene Art und Weise mit Fehlern behaftet sind, hier ein paar Links zu Zahlen, Daten, Fakten.

Zahlen / Daten / Fakten

Nielsen: Nielsen ermittelt Verdopplung der Nutzerzahlen (Unique Audience) in Deutschland seit April

Basierend auf dem eigenen ‚Panel’ stellt Nielsen folgende Daten zur Verfügung:

  • Juni 2009 waren es 1,8 Mio Nettonutzer aus Deutschland, die wenigstens einmal im Monat Twitter besucht haben
  • Mehr Frauen (54%) als Männer twittern, und hauptsächlich die Gruppe der 25-34 jährigen nutzt es
  • 1,5 Mio dieser Besucher kommen über andere Seiten auf Twitter, vor allem durch Google
  • Im Juni waren 71,1 Prozent der Nutzer nur einmal auf der Website. Lediglich 14,8 Prozent der Nutzer waren mindestens drei Mal auf Twitter.com unterwegs.

Trotz des enormen Interesses, scheint die Nutzung von Twitter im Juni bei vielen Nutzern also eher flüchtig und wenig intensiv gewesen zu sein. Dafür spricht auch die auf der Website verbrachte Zeit: Im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerken wie Facebook oder Wer-kennt-wen, weist Twitter eine deutlich geringere Nutzungsdauer auf. Lediglich 6,5 Prozent der Nutzer verbrachten im aktuellen Monat mehr als 30 Minuten auf Twitter. Bei Facebook beträgt der Anteil dieser Nutzer 31,8 Prozent. Auf Wer-kennt-wen verbrachten im Juni sogar 43,8 Prozent der Nutzer mehr als eine halbe Stunde. Dieses Ergebnis ist selbstverständlich auch darauf zurückzuführen, dass das Verfassen der 140-Zeichen-Tweets darauf ausgerichtet ist, schnell und in Echtzeit zu kommunizieren und damit weniger Zeit in Anspruch nimmt als die Kontaktpflege über andere soziale Netzwerke.

Aktuell zeichnet die Analyse der Daten für Twitter ein vielschichtiges Bild:

Auf der einen Seite steht das enorme Interesse und der Zuwachs der Nutzerzahlen. Auf der anderen Seite statteten die Nutzer Twitter nur wenige Besuche ab und viele Nutzer des Vormonats sind nicht wieder zurückgekehrt. Zugleich werden aber auch kurze Besuche durch die einfache Bedienbarkeit und die Schnelligkeit von Twitter begünstigt. Bei unvorhergesehenen Ereignissen mit hohem Nachrichtenwert kommen diese Eigenschaften dem Microblogging-Dienst zugute und generieren hohe Aufmerksamkeit.

Techcrunch: Twitter Reaches 44.5 Million People Worldwide In June (comScore):

7 Millionen neue Besucher in Juni, insgesamt 44,5 Mio Besucher weltweit, das sei 19% Wachstum seit Mai bzw 1460% seit dem Vorjahr.

55% aller Besucher kommen von international und Comscore rankt Twitter somit als #52 in der Welt. Diese Zahlen kommen noch vor den Designändernungen vom letzten Monat, welches die Startseite von Twitter stärker positioniert hat. Mit absoluter Sicherheit wird sich dieses Ranking im nächsten Monat verbessern.

Mashable: Twitter is Top Social Media Platform at Fortune 100 Companies

54% der  Fortune 100 Firmen haben einen Twitter-Account, 32% ein Blog und 29% eine Facebook Fan page. Wenn gefragt, welches Tool swählen würden, wenn nur eines zur Verfügung stehen würde sagen 76% Twitter.

Die Präsentation der Firma Burson-Marsteller gibt weitere Details zur Twitter-Nutzung:

nur 17% nutzen alle drei Kanäle

wenn die Firmen twittern, nutzen sie es zu 94% für Neuigkeiten und Ankündigungen, 67% für Kundenservice und 57% für Promo-Aktionen und Coupons.

Weitaus weniger aktiv sind die deutschen Dax-Unternehmen wie eine Untersuchung aus Deutschland zeigt:

Für die Kommunikation der Dax-Unternehmen spielt Twitter derzeit keine große Rolle. Rund die Hälfte der Konzerne hat keinen beziehungsweise keinen regelmäßig gepflegten Twitter-Account. Gut vertreten sind bei Twitter vor allem die IT-Konzerne und die Lufthansa. […]

In einer Untersuchung hat PR-COM die Aktivitäten der deutschen Top-Unternehmen im Hype-Medium Twitter untersucht. Ergebnis per 3. August 2009: Von den 30 Dax-Unternehmen verfügen derzeit 22 über offizielle Twitter-Accounts. Dagegen sind Deutsche Börse, Deutsche Post, EON, Hannover Rück, K+S, Metro, Münchener Rück und ThyssenKrupp bei Twitter überhaupt noch nicht vertreten.

Einige andere, so Adidas, Beiersdorf, Deutsche Bank, Fresenius oder Merck verfügen zwar über Accounts, haben dort jedoch nur wenige Tweets gepostet. In einigen Unternehmen wird aber derzeit über einen Einstieg bei Twitter diskutiert, so bei der Deutschen Post. In der Unternehmenskommunikation verankert ist das neue Medium in den wenigsten Fällen.

Recht aktiv bei Twitter sind Daimler, Volkswagen, die Telekom, Henkel, SAP und Siemens. […] Die bei Twitter aktiven Unternehmen führen in der Regel mehrere Accounts auf verschiedenen Ebenen und auch für bestimmte Projekte.

Gefühlt sind die Deutschen dabei wenig bis gar nicht aktiv; die so oft hervorgehobene Lufthanse ist mit @lufthansa_de ein von extern gefüllter Info-Feed. Die Untersuchung ist natürlich eine typische Pressemitteilung, weitaus aufschlußreicher ist in diesem Zusammenhang die Liste von @talkabout, wer sich also informieren möchte, was die deutschen Firmen in Twitter so treiben sei dort einmal ein Blick hin empfohlen.

Fazit

Immer noch ist Twitter in den Medien, immer noch wachsen die Teilnehmerzahlen und mehr und mehr Besucher die bisher nix mit der ‘klassischen Welt’ des Web 2.0 zu tun haben wollten – also Blogs, Podcasts, RSS etc etc – freunden sich auf einmal mit dem Gedanken an. Nicht um es nur zu nutzen, sondern auch um sich endlich einmal mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Das zeigt auch die Begeisterung der Firmen gegenüber den anderen Kanälen. Nicht unterschätzen darf man dabei, daß alle neuen Medien neue Herausforderungen bringen – es reicht eben nicht einfach nur kurz einmal einen Twitter-Account aufzumachen und dann wieder sein zu lassen.

Auch wenn die Neinsager so sehr drauf hoffen: Twitter wird ein allgemeiner Bestandteil des Netzes bleiben.

Und dabei ist es egal wieviele es im Endeffekt nutzen, wenn die Anzahl der für mich wichtigen Twitternden reicht. Ich und meine Freunde (die vermutlich eher im Chat oder auf StudiVZ und co sind), oder meine Kunden (die ev. eher in Communitities zu finden sind oder aber auf Bewertungsplattformen), bei all denen geht es nicht um Twitter oder nicht Twitter. Sondern um “wo reden wir am besten miteinander”.

Und im Zweifelsfall kann das auch offline bedeuten.

Ein Blick auf die Neue Startseite von Twitter

Twitter unterzieht die bisher stiefmütterliche behandelte Startseite einer gelungenen Generalüberholung und will damit vor allem bisher unentschlossenen Besuchern die Möglichkeit zum Entdecken (und Anmelden) geben.

Die Twitter-Nachricht des Tages: Heute wurde die neue Startseite von Twitter freigegeben und ehrlich gesagt war das schon lange überfällig. Davon bekommt der normale Twitter-User nichts mit, daß heißt all die Leute, die immer auf Twitter eingeloggt sind bzw. es über einen Client  oder das Handy bedienen.

Bisher wurde jeder Besucher mit einer Startseite begrüßt die gar nichts, aber auch gar nichtsm von dem vermittelte, was Twitter so ausmacht.

Im Stil gehalten wie der neue Ratgeber Twitter 101 for Businesses bietet die neue Startseite vor allem etwas für nicht angemeldete Nutzer, die irgendwo von Twitter lesen und einmal herausfinden wollen, was ‚man da so macht‘ und begeistern werden sollen gleich mitzumachen.

(Alle Bilder in diesem Artikel sind anklickbar für eine größere Version)

Der visuelle Unterschied: vorher und nacher

altetwitterseite

Bisher nichtsagend und verwirrend, jetzt aufgeräumt und zum Entdecken einladend:

neuetwitterseite

Jeder Internetnutzer kennt diese einfache Suchseite mit der Box. Trending Topics zum Anklicken gibt es auch, aber diese wurden im abgedunkelten Bereich dargestellt. Wer zum Beispiel den Begriff Urlaub eingibt erhält folgendes:

sucheurlaub

Deutlich auch die Vereinfachung der Suchergebnisse im Gegensatz zur ‚vollen‘ Suche: Der mögliche neue User soll nicht verwirrt werden.

 ergebnisteilsuche

Und der gleiche Tweet in der ‚vollen‘ Suche als Ergebnis:

ergebnis-vollesuche

Und der Besucher – auch wenn er noch kein Twitter-User ist – soll lernen, wie man die Seite benutzen kann, indem auf der rechten Seite kleine Suchtipps eingeblendet werden:

 suchtipps

Auf den ersten Blick sieht es wie eine lange nötige Generalüberholung aus, doch dahinter steckt mehr als nur ein paar Design-Anpassungen.

Twitter als Discovery Engine – Angriff auf Google?

Aus dem Twitter-Blog

Twitter began as a rudimentary social tool based on the concept of status messages but together with those who use it every day, the service has taught us what it wants to be. From features invented by users to applications built on the platform, we’re still discovering potential.

Twitter has moved from simple social networking into a new kind of communication and a valuable source of timely information.

Also, it’s fun.

 

Sowohl das Blogpost als auch die Kommentare aus den englischen Blogs weisen vor auf wichtige Änderungen hin:

  • Twitter ist nun als Suchseite positioniert, auf der ich herausfinden kann, was die Welt gerade so unternimmt: "Share and discover what’s happening right now, anywhere in the world".  Dies ist eine Abkehr des vorherigen "What are you doing". 

    Auf der Startseite ist nun auch die Rede von "Sign up now to contribute what’s going on in your world and to filter your view of Twitter down to the people and topics that interest you most."

  • Twitter scheint zu akzeptieren, daß die meisten Nutzer es schon lange als eine Art "Wer bin ich" bzw. "Was möchte ich Dir zeigen" verwenden.  
  • Die Trending Topics, bisher nur mit den aktuellen Topics auf der Suchseite  zu sehen, sind nun als aktuelle, Tages- und Monatswerte zu sehen und sollen den Nutzer in die Versuchung bringen, sich umzuschauen und zu entdecken – und dann natürlich teilzunehmen.
  • Für viele ist Twitter bereits die am meisten benutzte Suchmaschine neben Google, aber im Blogpost wird auch erwähnt das man jetzt an den Suchergebnissen arbeiten müsse, was vor allem die Spammer betrifft die in den letzten Monaten aufgetaucht sind.
  • Nicht erwähnt wurden die massiven Probleme der Datenbank: Immer wieder verschwinden Tweets nach kurzer Zeit aus dem Index, und Recherche über einen längeren Zeitraum wird so unmöglich.

    Tip: Wichtige Begriffe sollte man sich daher automatisiert über Dienste wie Tweetlater per Mail zur Archivierung zusenden lassen.

Eine Suchseite zu sein ist eine Sache – und Twitter ist noch weit davon entfernt eine brauchbare, zuverläßige zu sein. Sie haben Google aber eine Sache voraus. Wie Techcrunch schreibt:

    This is simply part of Twitter’s goal to make the service more accessible and obvious to new users, as well as increase engagement, and the use of search/trends.

Increase Engagement bedeutet mehr Menschen die Input geben und damit die Suchergebnisse verbessern könnten.

ReadWriteWeb faßt den Focus auf die Trendergebnisse es so zusammen:

Twitter isn’t just an emotional weather report generator, it’s a taste of zeitgeist.

 

Nicht jeder ist begeistert:

live.hackr: lauwarme cervisia

Ich glaub zwar nicht, dass ihnen das gross weh tun wird, aber es verwandelt Twitter von einem eiskalten Medium – die Sinnstiftung musste von jedem selbst vorgenommen werden, was in der Folge aber eine umso stärkere Binding bewirkte; das Erkennen des Mehrwerts von Twitter war ja fast mit dem Spiegelstadium vergleichbar, also dem Moment, in dem sich ein Kind von aussen als sich selbst erkennt – in ein lauwarmes.

cool bird -> new bird

Symptomatisch ist auch der Übergang des Vogels, weg vom minimalistischen Modernismus hin zum kitschigen Infantilismus.

Stimmt schon – aber im Vergleich zu vorher sind das Potential bisher abgeschreckte Besucher in Nutzer zu verwandeln ist eindeutig höher geworden und twitter.com als Adresse hat sich gewandelt von einer ‚unbesuchbaren‘ Seite zu einer wertvollen Suchseite.

Tweetcraft: Wenn WoW auf Twitter trifft.

tweetcraft-1Ich bin ja kein World of Warcraft Fan, aber das finde ich doch witzig: Tweetcraft, ein Open Source Twitter-Client mit WoW-Design und –Integration.

 

Neben den üblichen Funktionen eines Twitter-Clients gibt es ein paar Besonderheiten:

  • Tweets werden automatisch zu Twitter gesendet und im Spiel angezeigt
  • Screenshots können aus dem Spiel via Twitpic gesendet werden
  • Das könnte nerviger werden: Autotweeting von Ergebnissen aus dem Spiel
  • Addon-Entwickler können mit dem Client interagieren

SettingsWPF tweetcraft-2 

Für begeisterte WoW-Spieler aber eine gute Gelegenheit, auch außerhalb von WoW zu kommunizieren. Ich finde es vor allem auch deswegen interessant, weil es aufzeigt, wie "andere Welten" mittels Twitter erweitert werden können.

 

Hier noch der Trailer: